Ideelle Förderung

Frauen in der Wirtschaft

Beim Kaminabend mit dem gleichnamigen Titel hatte die Studienfonds Community Ende Januar drei wunderbare Referentinnen zu Gast:

Jelena Woijack ist Manager Operational Excellence im Bereich Plant Management bei unserem Förderer Baxter Oncology GmbH, sie hat Produktionstechnik mit Schwerpunkt Verfahrenstechnik studiert und ist selbst ehemalige Deutschlandstipendiatin. Lisa Nalbantis arbeitet im Bereich „Data Management & Integration“ bei PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG – ebenfalls ein langjähriger Stipendiengeber – und hat Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Digitalization & Entrepreneurship studiert. Als Dritte im Bunde war Fabienne Vößing-Weighardt, Prokuristin bei Kaiser Nachfolger Montagetechnik und Industriebedarf GmbH, dabei. Sie hat ein duales Bachelorstudium und den berufsbegleitender Master Unternehmensführung absolviert. Als Prokuristin im Familienunternehmen ist sie neben dem Tagesgeschäft im Vertriebsinnendienst für Digitalisierung, Marketing und New Work zuständig. Alle drei sind also in eher männlich dominierten Branchen tätig und konnten den rund 30 Zuhörerinnen von ihren persönlichen Erfahrungen berichten.

Studienfonds-Alumnus Philipp Meyer führte durch den Abend und moderierte die verschiedenen Themenblöcke. “Es gibt nützliche Tipps und Tricks aus erster Hand. Nutzt also die Gelegenheit um Kontakte zu knüpfen und alles zu fragen, was ihr schon immer wissen wollt“, appellierte er an die Teilnehmerinnen.

Nach eine kurzen Vorstellungsrunde ging es direkt los mit dem Thema Bewerbungsgespräch und Berufseinstieg. Welche Hürden und besonderen Fragen einen erwarten können, darüber berichtete Jelena Woijack sehr anschaulich: „In meinen ersten Bewerbungsgesprächen wurden teilweise Fragen gestellt, die man einem männlichen Bewerber sicher niemals gestellt hätte. Nach den ersten Absagen habe ich dazu gelernt und konnte dann jedes Mal ein Stück selbstbewusster auftreten.“ Die ersten Fragen der aktuellen und ehemals geförderten Stipendiatinnen ließen nicht lange auf sich warten und die Teilnehmerinnen brachten ihre eigenen Erfahrungen aus Bewerbungsgesprächen mit ein.

Informieren – Konkretisieren – Ausprobieren

Fabienne Vößing-Weighardt hat im familieneigenen Unternehmen, auf dessen Nachfolge sie gerade vorbereitet wird, flexible Arbeitszeiten- und Homeoffice-Vereinbarungen eingeführt. „Bei Veränderungen im Unternehmen spielt die klare Kommunikation eine ganz wichtige Rolle. Man muss das Ziel formulieren und die Mitarbeitenden mitnehmen,“ lautet ihr Tipp an alle, die eine Führungsposition anstreben. „Genauso muss man auch seine persönlichen (Karriere-)Ziele formulieren und an den entsprechenden Stellen im Unternehmen konkret ansprechen“, empfiehlt Lisa Nalbantis, die in einem männlich geprägten Arbeitsumfeld an der Schnittstelle zwischen Fachbereich und IT arbeitet. Sie ist bei Phoenix Contact Teil des „ing’enious“-Netzwerks für Frauen in technischen Berufen und empfiehlt diesen Austausch in Frauen-Netzwerken besonders. So lernt man die Spielregeln in der eigenen Organisation immer besser kennen dann kann sie optimal für sich nutzen. Das geht natürlich nicht von Anfang an, aber da kommt man rein und vernetzt sich mit der Zeit immer besser.

Eine wichtige Botschaft der drei Referentinnen lautete „Antworten parat haben“. Und das gilt auch für die Gehaltsverhandlung. „Am besten ihr habt die entsprechenden Statistiken im Gespräch dabei. Verhandelt um euer Gehalt, sonst geht euch im Laufe der Jahre viel Geld verloren“, riet Jelena Woijack.

Neben dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde auch über persönliche Vorbilder gesprochen, die einen in der Berufslaufbahn begleiten und geprägt haben. Viele Unternehmen bieten (interne) Mentorenprogramme oder Coachings an, die dabei helfen eigenen Stärken herauszufinden und auf die Erreichung der eigenen Ziele hinzuarbeiten.

Das Fazit des Abends: Wichtig ist, sich in Position zu bringen und zu sagen, welche Ziele man verfolgt. Wie soll meine Karriere aussehen? Was ist für mich der richtige Weg? An diesem Abend gab es viele Anregungen dazu, diese Fragen für sich zu beantworten und klar zu kommunizieren. Und obendrauf noch spannende Lektüre-Tipps.

Vielen Dank an alle Referentinnen für die tollen und Mut machenden Perspektiven und die ehrlichen Einblicke in ganz persönliche Karrierewege!