Netzwerke vernetzen

In unserer Stiftungssatzung haben wir uns dazu verpflichtet, Bildungspotenziale durch die Vergabe von Stipendien in finanzieller und ideeller Hinsicht nutzbar zu machen. Neben der ideellen Förderung und den Veranstaltungen, die wir in Eigenregie umsetzen (z. B. Förderer-Austausch, Studienfonds Generale, Stipendienvergaben), gibt es auch zahlreiche Aktivitäten in anderen Netzwerken, zu denen unser Studienfonds-Netzwerk in Beziehung steht.

 

Wir freuen uns hier eine Auswahl zeigen zu können, wo das Studienfonds-Netzwerk sich mit anderen Netzwerken bereits erfolgreich verknüpfen konnte:

 

Engagiert für ukrainische Geflüchtete - Netzwerk der Bürgerstiftung Paderborn

Im Februar hat ganz Europa den Atem angehalten und in Richtung Ukraine geschaut – leider hält dieser Zustand bis heute an.

Bei allem Entsetzen haben wir uns gefreut, dass sich einige Stipendiatinnen und Stipendiaten unmittelbar bei uns in der Geschäftsstelle gemeldet haben, um ihre Hilfe anzubieten – sowohl in Form von Hilfsgüter-Sammlungen sowie Angeboten für Dolmetschen und Übersetzen. Gerne haben wir hier unterstützt und entsprechende Kontakte zu bereits bestehenden Initiativen vermittelt. Eine dieser Initiativen war das Projekt „Sprachschlüssel“ in Paderborn. Die Idee dahinter: Bürgerinnen und Bürger bieten ehrenamtlich Übersetzungs- und Dolmetschertätigkeiten an – insbesondere Ukrainisch und Russisch waren seit Februar sehr gefragt. Das Projekt bestand bereits seit 2017, so dass die Strukturen vorhanden waren und an die neue Situation angepasst werden konnten. „Es gingen insgesamt 339 Helfersteckbriefe über unser Online-Portal DigiPort ein“, so Dr. Verena Kopp, Leitung der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn (KOST). So betreuen ehrenamtliche Personen eine Dolmetscher-Hotline, wo ebenfalls ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher gebucht werden können. Hundertfach wurde der Dolmetscher-Service um Unterstützung gebeten. Im Team sind 75 Dolmetschende und fünf ehrenamtliche Organisatoren. Koordiniert wird dieses Projekt von der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn und zwar im Schulterschluss mit der Bürgerstiftung Paderborn. Hier kommt auch die Stiftung Studienfonds OWL ins Spiel: Neben dem Dolmetscher-Service wurden in Paderborn Sprachkurse angeboten. Bei diesen waren insbesondere unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten stark eingebunden: Sie stellten sich ehrenamtlich als Sprachlehrkräfte zur Verfügung. Besonders bemerkenswert ist dabei das Engagement unserer Stipendiatin Anastasia Lebedeva. Sie stammt aus Russland und war die allererste, die sich gemeldet hat, um zu helfen. So wurde sie eine der wichtigsten Akteurinnen und steckte sowohl mit ihren Sprachkenntnissen als auch als Organisatorin sehr viel Herzblut in das Projekt. Das Lehrmaterial wurde von der Bürgerstiftung Paderborn finanziert. Neben dem wichtigen Effekt für die Geflüchteten wurde damit ein tolles Beispiel für den gelungenen Schulterschluss zwischen Stiftungen, Ehrenamtlichen und der Verwaltung gelebt. Parallel zu den Präsenz-Sprachkursen wurden Online-Sprachkurse via ZOOM für Deutsch-Basis-Training entwickelt und aus heutiger Sicht sehr erfolgreich angeboten. „Mein großer Dank gilt hier den Studierenden aus dem Netzwerk der Stiftung Studienfonds OWL, die mit großer Begeisterung jede Woche bei den Online-Sprachkursen den geflüchteten Menschen Deutschkenntnisse beigebracht haben. Das ist eine tolle Unterstützung der Stiftung Studienfonds OWL“, so Bruno Weber von der Bürgerstiftung.

Ein Jahr als "Rookie" – Netzwerk der Wirtschaftsjunioren Ostwestfalen

Der Begriff "Rookie" kommt aus dem Profisport: Ein Rookie gilt als hoffnungsvolles, aber noch unerfahrenes Talent, das seine erste Saison absolviert – so oder so ähnlich können auch die "Rookies" beschrieben werden, die jährlich die Möglichkeit haben, ein Jahr eine kostenlose Probemitgliedschaft in einer der regionalen Wirtschaftsjunioren- Verbände zu erlangen.

Die Stiftung Studienfonds OWL gratuliert ihren Stipendiaten Kilian Ekamp und Joel Sprenger, die sich im Auswahlverfahren 2018 gegen die Konkurrenz durchgesetzt und eine Rookie-Mitgliedschaft der WJO Ostwestfalen für ein Jahr erhalten haben.

Für sie bietet sich die Gelegenheit, ihr Netzwerk weiter auszubauen – sei es im Persönlichen oder im Beruflichen. Beide Rookies haben sich in Bielefeld bereits in der Gründerszene einen Namen gemacht: Kilian Ekamp mit klar.dental, einem Unternehmen in der Zahnmedizinbranche, und Joel Sprenger als Beteiligter im Projekt HEA²R, das von zwei ehemaligen Studienfonds-Stipendiaten ins Leben gerufen wurde und sich dem Gehörschutz für die Industrie 4.0 verschrieben hat. Nina Schwenniger (mittlerweile ordentliches Mitglied) und Arooj Akram durften als Rookies bei den WJ Paderborn-Höxter dabei sein.

 

Studierende als Patinnen und Paten für "Schlaufüchse" – Netzwerk der Carina Stiftung

Erstmals hat ein Förderer des Studienfonds OWL die Spendenmarke von einer Million Euro überschritten. Im Jahr 2018 ist das Spendenvolumen der Carina Stiftung seit Förderungsbeginn im Jahr 2007 auf 1,1 Millionen Euro angestiegen. Damit wurden bereits 550 Stipendien finanziert.

Neben dem Stipendienprogramm des Studienfonds OWL und dem damit verbundenen ideellen Förderprogramm, zu dem die Carina Stiftung ihre Stipendiatinnen und Stipendiaten regelmäßig einlädt, kooperieren die beiden Stiftungen im Programm "Schlaufuchs": Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler ab der sechsten Klasse bis hin zum Abitur zu unterstützen, um erfolgreich die Schule zu absolvieren. Dazu werden in jedem Jahr ungefähr 15 Schülerinnen und Schüler von vier beteiligten Schulen der Stadt Herford zur Teilnahme am Schlaufuchs-Stipendium ausgewählt. Jedes Jahr werden auch Patenschaften von Stipendiatinnen und Stipendiaten des Studienfonds übernommen. Sie helfen ihren "Schlaufüchsen" bei praktischen Lebensfragen ebenso wie bei einer anregenden Freizeitgestaltung. Dabei werden die Patinnen und Paten selbst professionell beraten und begleitet.

 

Segel für Studienfonds-Stipendiat*innen gesetzt - Netzwerk des Rotary Clubs Verl

Privates Engagement und Rotary Club Gütersloh-Verl ermöglichen internationales Segel- und Umweltcamp an der Ostsee für junge Studierende aus OWL

Wenn Dr. Birgit Osterwald über ihr Engagement für das rotarische Ostsee-Forum spricht, springt die Begeisterung schnell über. Die ehemalige Leiterin der Volkshochschule Gütersloh engagiert sich seit Jahren sowohl im Rotary Club Gütersloh-Verl als auch in der internationalen rotarischen Arbeit. Besonders schlägt dabei ihr Herz für den Austausch mit den Ländern rund um die Ostsee. Hier hat sie die junge Generation im Fokus: „Das 2021 gegründete Ostsee-Forum fördert die länderübergreifende Verständigung sowie die persönliche und vorurteilsfreie Begegnung von Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen. Dabei geht es auch ganz konkret um die Entwicklung von praktischen Maßnahmen für den Erhalt des Lebensraumes Ostsee“, fasst sie die Kernidee zusammen. Es sei wichtig, nicht zuletzt angesichts der angespannten politischen Situation in Osteuropa, insbesondere junge Menschen dafür zu sensibilisieren, dass viele Probleme nur über Ländergrenzen hinweg bewältigt werden können. Die junge Generation ist der Netzwerkerin auch als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Studienfonds OWL eine Herzensangelegenheit: Seit Jahren finanziert sie jährlich privat ein Stipendium für eine oder einen Studierenden der Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe. Darüber hinaus hat sie noch weitere Menschen und Organisationen davon überzeugt, sich für den Studienfonds OWL zu engagieren. „Da lag es doch nahe, diese beiden Projekte einmal zusammenzubringen“, freut sich Osterwald. Als das Programm des RYLA Baltic Sea, also des rotarischen Wettbewerbs für junge Führungskräfte von morgen, bekannt gegeben wurde, hat auch die Stiftung Studienfonds OWL dieses unter ihren Stipendiatinnen und Stipendiaten beworben. Einige Studierende aus OWL haben dann ihr Glück mit einer Bewerbung versucht, sechs davon mit Erfolg. Sie konnten im Juni für ein Wochenende in Stralsund an einem Segelcamp teilnehmen. Insgesamt 24 Plätze für engagierte junge Menschen aus der ganzen Republik gab es. Für sie fanden Workshops, Projektarbeiten mit Abschlusspräsentationen, aber auch viele Gespräche und Diskussionen statt. „Wir haben uns gegenseitig zum Nachdenken gebracht“, berichtet Stipendiatin Inga Gostmann. Spannende Referentinnen und Referenten ermöglichten Einblicke in unbekannte Themenwelten und neue Denkanstöße. Dazu gab es ein umfangreiches Segeltraining an Bord eines Schulschiffs – Segel mussten gesetzt und das Schiff navigiert werden. Hier war Teamwork gefragt. Auch der Spaß kam nicht zu kurz. Max Putz erinnert sich gerne zurück an launige Abende unter dem Sternenhimmel, den Besuch eines Fuchses und einfach viele tolle Gespräche, aus denen letztlich sogar Freundschaften entstanden sind. Alle sechs sind ihrer Mentorin sehr dankbar – denn nicht nur die Idee kam von ihr, sondern auch noch eine Finanzspritze: Der Eigenanteil von 300 Euro, den eigentlich jede*r Teilnehmer*in zu leisten hatte, wurde jeweils zur Hälfte vom Rotary Club Gütersloh-Verl und Birgit Osterwald finanziert. Über den Studienfonds OWL bleiben sie im Kontakt – und über das neue gemeinsame Thema, den Lebensraum Ostsee, sicherlich auch verbunden.