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Wichtige Entscheider/-innen hinter den Kulissen – unsere Auswahlkommissionen

Prof. Dr. Jens Kümmel lehrt und forscht an der TH OWL und war jahrelang Mitglied der Auswahlkommission für die Deutschlandstipendien.

Prof. Dr. Jens Kümmel lehrt und forscht an der TH OWL

Für dieses außerordentliche Engagement sind wir sehr dankbar! Er steht exemplarisch für das Engagement von jährlich 130 Auswahlkommissionsmitgliedern, die die Bewerbungen sichten und begutachten. In diesem Jahr hat Prof. Dr. Kümmel das Ehrenamt an eine Nachfolgerin abgegeben. Wir haben ihn um einen kurzen Rückblick und seine wichtigsten Tipps für zukünftige Bewerberinnen und Bewerber gebeten.

Wer sind Sie und wieso interessiert Sie das Thema Stipendien?

Nach meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre und der Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit abschließender Promotion an der Universität Münster habe ich zunächst langjährige Industrieerfahrung in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Großanlagenbau, Spezialchemie sowie Baudienstleistungen gesammelt. Im November 2009 bin ich auf eine Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanz- und Rechnungswesen, an die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe berufen worden und übe seitdem diesen Beruf mit Begeisterung aus.

Zu meinen Tätigkeiten gehören auch die Gestaltung und Finanzierung von Hochschulbildung. Ich weiß, wie wichtig finanzielle Unterstützung für die akademische und berufliche Entwicklung ist. Eine – zumindest anteilige – Studienfinanzierung durch Stipendien bietet den großen Vorteil, dass das erhaltene Geld nicht zurückgezahlt werden muss. Stipendien unterscheiden sich damit wesentlich von der Finanzierung durch bspw. BAföG oder durch einen Studienkredit. Finanziell benachteiligten Studierenden kann auf diese Weise der Zugang zu höherer Bildung ermöglicht werden. Durch die Vergabe von Stipendien können junge Talente gefördert und auf ihrem Bildungsweg unterstützt werden. Insofern war die langjährige Arbeit als Stipendienbeauftragter im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften für mich stets bereichernd und sinnvoll.

Warum raten Sie den Studierenden zu einer Bewerbung?

Ein Stipendium bedeutet die finanzielle wie auch ideelle Förderung durch einen Stipendiengeber – so auch bei den Stipendien des Studienfonds OWL. Die monatliche finanzielle Unterstützung hilft den Studierenden, die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken und sich stärker auf ihr Studium konzentrieren zu können, ohne sich ständig finanzielle Sorgen machen zu müssen. Das entlastet finanziell längerfristig und ermöglicht einen höheren Grad an Unabhängigkeit.

Neben der finanziellen Unterstützung beinhalten die meisten Stipendienprogramme – so auch die des Studienfonds OWL – eine vielfältige ideelle Förderung. Im Hinblick auf den Berufseinstieg und die spätere Karriere ist dieser Teil der Förderung aus meiner Sicht sehr wertvoll. Hier kann bereits der erste Grundstein für das so wichtige eigene berufliche Netzwerk gelegt werden. Das Besondere des Studienfonds OWL ist seine regionale Ausrichtung: Zahlreiche Unternehmen, Stiftungen und Vereine aus der Region OWL sowie Städte, Kommunen und Privatpersonen unterstützen über den Studienfonds OWL Studierende mit Stipendien und tragen damit erheblich zur Entwicklung und Stärkung unseres Standortes bei.

Zu guter Letzt ist der Erhalt eines Stipendiums eine ganz persönliche Auszeichnung der Studierenden. Ein positives Votum bei der Stipendienvergabe stellt ja immer auch eine Anerkennung der bisherigen Leistungen dar und motiviert dazu, das starke Engagement im Studium beizubehalten.

Was ist Ihr Tipp für zukünftige Bewerberinnen und Bewerber?

Die Bewerbung für ein Stipendium des Studienfonds OWL ist sehr niederschwellig auf digitalem Wege möglich. Neben der Beachtung der Fristen und weiterer Voraussetzungen sollten Bewerberinnen und Bewerber ausreichend Zeit für die Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen einplanen. Vor allem das Motivationsschreiben und der Lebenslauf sollten formal klar strukturiert und inhaltlich aussagekräftig sein. Man darf aber auch nicht die Anlagen (wie Bescheinigungen, Zeugnisse) vergessen. Letztlich sollte eine Bewerbung in allererster Linie authentisch sein. Mit einer ehrlichen und persönlichen Bewerbung können Sie vielfach am allermeisten beeindrucken.

Ein weiterer Tipp: Suchen Sie das Gespräch mit ehemaligen oder aktuellen Stipendiatinnen und Stipendiaten. Diese haben das Bewerbungsverfahren bereits erfolgreich durchlaufen und können wertvolle Tipps und Erfahrungen mit Ihnen teilen.

Ich kann nur allen Bewerberinnen und Bewerbern ans Herz legen: Eine Bewerbung um ein Stipendium des Studienfonds OWL lohnt sich in jedem Fall. Und eins ist klar: Der größte Fehler, den man bei einer Bewerbung auf ein Stipendium machen kann, ist der, sich nicht zu bewerben. Also auf geht’s und einfach machen!