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Studienfonds Generale

Als neuestes Veranstaltungsformat haben wir den „Studienfonds Generale“ ins Leben gerufen - mit Premierengast Prof. Dr. Andreas Zick.

Prof. Dr. Andreas Zick © Foto: Universität Bielefeld

Viele verschiedene Formate im Bereich der ideellen Förderung gab es beim Studienfonds OWL in den letzten 15 Jahren. Als neuestes Konzept haben wir nun den „Studienfonds Generale“ ins Leben gerufen. Angelehnt an das jahrhundertealte, immer noch relevante allgemeinbildende Element an Universitäten, das „Studium Generale“, wagen wir den Blick über den eigenen inhaltlichen Tellerrand und laden ab sofort unsere Geförderten, Fördernden und Ehemaligen sowie interessierte Gäste einmal im Semester herzlich dazu ein.

Als ersten Redner konnten wir Prof. Dr. Andreas Zick gewinnen. Er ist Professor für Sozialisation und Konfliktforschung und leitet seit 2013 das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld. Er war in diesem Bereich für Projekte u. a. des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, der Fachhochschule Köln, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Amadeu Antonio Stiftung verantwortlich. 2016 erhielt Zick den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Vielen ist er auch als Experte in zahlreichen Medien (Print und Fernsehen) zu diversen gesellschaftlichen Konfliktthemen bekannt.

Unter dem Titel „Die geforderte Mitte“ hat Andreas Zick im Juni 2021 gemeinsam mit vielen interdisziplinär forschenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die neue „Mitte-Studie“ veröffentlicht und uns beim Studienfonds Generale exklusive Einblicke und Zahlen geliefert. Dabei betonte er: „Diese Studie ist kein Hoffnungsbarometer, sondern wir schauen im Kern auf die Schattenseiten der Demokratie“. Alle zwei Jahre erscheint die Studie, die die in der Studie näher definierte Mitte der Gesellschaft untersucht – insbesondere im Hinblick auf Rechtsextremismus, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Sozialdarwinismus, Hass und weitere persönliche Einstellungen zu gesellschaftlichen Gruppen. Eine wichtige Erkenntnis der aktuellen Studie sei, dass zwar die Ablehnungstendenzen nicht gestiegen sei, sehr wohl aber der „Graubereich“, d. h. der Anteil an Personen, die ablehnende Einstellungen nicht negieren, sondern Fragen dazu mit „teils / teils“ beantworten. Hier sieht Zick die Gefahr, dass nicht klar ist, in welche Richtung diese Personen mittel- und langfristig gehen und was das für Auswirkungen in der Zukunft hat. Nach vielen spannenden Informationen und Zahlen gab es eine Gesprächsrunde, in der insbesondere die Stipendiatinnen und Stipendiaten die Gelegenheit nutzten, weitergehende Fragen zu stellen.

Wir haben uns sehr über den gelungenen Auftakt gefreut und danken allen Gästen und natürlich unserem Premierengast Andreas Zick sehr herzlich für den Abend!