Bei allem Entsetzen haben wir uns gefreut, dass sich einige Stipendiatinnen und Stipendiaten unmittelbar bei uns in der Geschäftsstelle gemeldet haben, um ihre Hilfe anzubieten – sowohl in Form von Hilfsgüter-Sammlungen sowie Angeboten für Dolmetschen und Übersetzen. Gerne haben wir hier unterstützt und entsprechende Kontakte zu bereits bestehenden Initiativen vermittelt. Eine dieser Initiativen war das Projekt „Sprachschlüssel“ in Paderborn. Die Idee dahinter: Bürgerinnen und Bürger bieten ehrenamtlich Übersetzungs- und Dolmetschertätigkeiten an – insbesondere Ukrainisch und Russisch waren seit Februar sehr gefragt. Das Projekt bestand bereits seit 2017, so dass die Strukturen vorhanden waren und an die neue Situation angepasst werden konnten. „Es gingen insgesamt 339 Helfersteckbriefe über unser Online-Portal DigiPort ein“, so Dr. Verena Kopp, Leitung der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn (KOST). So betreuen ehrenamtliche Personen eine Dolmetscher-Hotline, wo ebenfalls ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher gebucht werden können. Hundertfach wurde der Dolmetscher-Service um Unterstützung gebeten. Im Team sind 75 Dolmetschende und fünf ehrenamtliche Organisatoren. Koordiniert wird dieses Projekt von der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn und zwar im Schulterschluss mit der Bürgerstiftung Paderborn. Hier kommt auch die Stiftung Studienfonds OWL ins Spiel: Neben dem Dolmetscher-Service wurden in Paderborn Sprachkurse angeboten. Bei diesen waren insbesondere unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten stark eingebunden: Sie stellten sich ehrenamtlich als Sprachlehrkräfte zur Verfügung. Besonders bemerkenswert ist dabei das Engagement unserer Stipendiatin Anastasia Lebedeva. Sie stammt aus Russland und war die allererste, die sich gemeldet hat, um zu helfen. So wurde sie eine der wichtigsten Akteurinnen und steckte sowohl mit ihren Sprachkenntnissen als auch als Organisatorin sehr viel Herzblut in das Projekt. Das Lehrmaterial wurde von der Bürgerstiftung Paderborn finanziert. Neben dem wichtigen Effekt für die Geflüchteten wurde damit ein tolles Beispiel für den gelungenen Schulterschluss zwischen Stiftungen, Ehrenamtlichen und der Verwaltung gelebt. Parallel zu den Präsenz-Sprachkursen wurden Online-Sprachkurse via ZOOM für Deutsch-Basis-Training entwickelt und aus heutiger Sicht sehr erfolgreich angeboten. „Mein großer Dank gilt hier den Studierenden aus dem Netzwerk der Stiftung Studienfonds OWL, die mit großer Begeisterung jede Woche bei den Online-Sprachkursen den geflüchteten Menschen Deutschkenntnisse beigebracht haben. Das ist eine tolle Unterstützung der Stiftung Studienfonds OWL“, so Bruno Weber von der Bürgerstiftung.